Wir haben am Sonntag gefühlte 10x die Koffern gepackt, umgepackt und alles wieder raus, neu packen und das Ganze wieder von vorne. Irgendwie hatten wir immer zu viel Gewicht. 70KG ist doch ganz schön wenig für 8 Monate. Ja, es klingt nach viel, aber allein schon die Schuhe und Jacken nehmen einiges an Platz und Gewicht ein. Wie auch immer, ich bin froh, dass wir es dann noch geschafft haben. Letzten Ende sind wir nun bei 6 Koffern, Kinderwagen, Maxi Cosi und Handgepäck gelandet. Der Sonntag war dann doch nicht so entspannt, wie wir uns vorgestellt haben. Alles fertig putzen, alles ausstecken, Haus absichern etc.etc. Wenn möglich, rechtzeitig schlafen gehen, da um 04h00 bereits der Wecker klingelte.
Aufstehen, der grosse Tag, die langersehnte Reise beginnt!!! Dennoch war es komisch, das Haus zu schliessen und zu wissen, man kommt erst irgendwann nächstes Jahr wieder zurück.
Am Flughafen angekommen, waren wir erst einmal heil froh, dass alles reibungslos geklappt hat mit dem Einchecken. Nach einem Kaffee und Gipfeli hiess es dann endgültig Abschied nehmen von meinen Eltern und von Ginger (Hund). Ja, da verreisst es einem fast das Herz. Geht man immer mit einem lachenden und weinenden Auge. Aber Abschied nehmen ist nie einfach. Also schnell durch die Passkontrolle und da stellt man mit schrecken fest, dass man sich im Regal vergriffen hat, denn die Wimperntusche war nicht wasserfest. Wir haben uns dann fest in die Arme genommen und dachten uns, wir kommen ja wieder!!
Im Flugzeug haben wir unsere Plätze bezogen und Julian bekam sein Babybasket. Soweit so gut. Leider hatten wir 2 unmögliche Nachbarn, welche ebenfalls ein Kind dabei hatten. (15 Monate alt.) Der Vater hatte auf dem ganzen Flug seine Bose Kopfhörer auf und das Kind oder besser gesagt der Rotzlöffel (obwohl das Kind kann ja nichts dafür, sondern eher der Vater...)konnte machen was er wollte und schrie immer wild herum. Die Nanny gab Ihr bestes und der Vater nahm seine Kopfhörer nur ab, um die Nanny zu beschimpfen. Ein trauriges Schauspiel....Nanny und Kind taten einem schon leid.
Der "Rotzlöffel" schrie also Julian immer schön in den Babybasket so dass er immer und immer wieder geweckt wurde. Die letzten Flugstunden verbrachte Julian dann bei mir auf dem Arm. Irgendwie haben wir es doch noch gemeistert. Aber ja, reisen mit Baby ist nicht so einfach. Früher, als man noch kinderlos war, hat man die Plätze bezogen, die Menükarte studiert, 1,2,3 coole Drinks bestellt, Filme angeschaut und dann friedlich geschlafen. Heute bezieht man die Plätze, kann nicht gleichzeitig essen, hat das Kind auf dem Arm, schläft es versucht man ebenfalls sofort zu schlafen. Erscheint das angeschnallt Symbol wegen Turbulenzen, muss Julian wieder aus dem Basket genommen werden, auf den Schoss nehmen und angeschnallt sein und Schwups sind schon 7 Flugstunden vorbei. Getrunken hat man nur das Wasser was einem ständig gebracht wird und die Kopfhörer haben den Weg noch gar nicht erst aus der Verpackung geschafft denn die Fernbedienung wurde auch noch nicht berührt um einen Film zu schauen. So fühlt es sich also an, wenn man mit Kind unterwegs ist :) Aber wir möchten keine Sekunde davon missen. Alles ist eine unglaubliche Bereicherung und Julian hat alles hervorragend gemacht. Den ganzen Flug über hat er höchstens 20Min. gequengelt. Ansonsten fand er es ganz toll herum zu schauen oder anderen Leuten ein Lächeln zu schenken. Bis jetzt findet er das reisen ganz toll. Von wem er das wohl hat :)
In Singapore angekommen waren wir sehr erleichtert, dass wir alle Gepäckstücke bei uns hatten, dann noch kurz Rückmeldung bei den Liebsten geben, dass wir gut angekommen sind und da zog die Karawane los zum Taxistand.
So und nun wartet ein anderes schönes Ereignis auf uns. Wir haben uns mit dem Taxi (Grossraumtaxi wohlverstanden) => Die Leute fragten uns immer oh mein Gott, wie lange wollen Sie in Singapore bleiben, wir erklärten Ihnen dann immer, dass dies nicht die Endstation ist und wir für längere Zeit weg sind.)
Also zurück zum Thema, ja wir sind im Taxi und machen uns auf den Weg zu Claudia. Wir waren voller Vorfreude. Claudia und ich wir haben die ersten beiden Jahre in der Primarschule zusammen verbracht. Sie ist dann ins Ausland gezogen und ich bin mit meinen Eltern umgezogen und so haben wir uns aus den Augen verloren, aber nie vergessen. Dank der heutigen verschiedensten sozialen Plattformen haben wir uns Gottseidank wieder gefunden. Nun sind also 26 Jahre vergangen seit dem letzten Wiedersehen. Sie arbeitet hier in Singapore für die UBS und ist selbst stolze Mami von Zwillingen, Ella und Til. Das Wiedersehen war wunderschön und sehr herzlich. Eine tolle Familie hat sie und wir fühlen uns sehr wohl bei Ihr.
Nach dem gemeinsamen Frühstück haben wir uns noch kurz hingelegt, da wir extrem müde waren. Nach einem kurzen Nap ging es unter die Dusche und dann ab zum Marina Bay. Ich war ja schon einmal in Singapore und mir hat die Stadt sehr gut gefallen. Julian macht es weiterhin sehr sehr gut und wir sind gespannt, wie er die Nacht meistern wird.
Nach dem Abendessen machte ich Julian bettfertig. Die Windeln gewechselt, einen kurzen Moment nicht aufgepasst und da ereignete sich einen weiteren Meilenstein in Julian's Weg. er konnte sich DREHEN :):) Was hab ich vor Augen gemacht und vor Freude gejault. Da konnte er sich plötzlich vom Rücken auf den Bauch drehen in Singapore. Herrlich.
Nun gingen wir alle schlafen und die Nacht war zu unserer Überraschung recht angenehm. Julian kam nur 2x und Ihn scheint es auch nicht zu stören, dass er nicht in seinem gewohnten Bett, sondern im Reisebett schläft. Darüber sind wir natürlich auch heilfroh.
Nun haben wir bereits wieder gefrühstückt, mein grosser und kleiner Mann haben sich nochmals ins Bett verkrochen, während ich hier den Blog schreibe. Später geht es erstmal entspannt in ein Kaffee und dann möchten wir in die C'est la vie Bar im Marina Bay. Von da aus kann man eine herrliche Aussicht über ganz Singapore geniessen. Den Rest des Tages werden wir wohl eher entspannt angehen.
So, nun kuschle ich mich auch nochmal kurz ins Bett und grüsse Euch alle ganz herzlich.
Uns geht es ,wie ihr gelesen habt, hervorragend und wir freuen uns auch schon riesig, unsere Freundin Melly in Melbourne zu treffen.
Bis dahin heisse Grüsse aus Singapore
FGJ
Happy Oma und Opa mit Ginger |
wohlverdienten schlaf auf der Terrasse in Singapore |
Bei Claudia Zuhause |
Mit Claudia und den Zwillingen Ella und Till |
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